Qi, Xue und die Säfte

Eine besondere Rolle spielen in der Chinesischen Medizin die Konzepte Qi und Xue.
Qi, ebenfalls irreführend mit Energie übersetzt, in einem solchen Zusammenhang deuten zu
wollen, ist müssig. Begnügen wir uns mit der Feststellung, dass es sich um eine dynamische
Komponente handelt, die im Körper als eine Art Lebenskraft zirkuliert.

Es gibt zwar nur ein Qi, doch äussert es sich in vielen Formen:
Himmlisches Qi, das wir über die Atmung aufnehmen,
Nahrungs Qi, das in den Nahrungsmitteln den Körper erreicht,
Ursprüngliches Qi, das uns als Erbsubstanz und Talent mitgegeben ist, etc.

Für die Chinesen ist Qi aber nicht eine esoterische Angelegenheit, sondern etwas durchaus
für jeden Erfahrbares. So wird Qi etwa in den Übungen des Qi gong, im Taiji quan und in
anderen Kampfsportarten gelenkt und kultiviert. Die Praxis gibt hier mehr als jede Theorie.

Xue ist der Yin-Anteil des energetischen Konzeptes. Etwas einengend wird es mit Blut übersetzt.
Es ist aber mehr. Tritt Qi in substantieller Form auf, heisst es Xue.

Natürlich hat auch die TCM festgestellt, dass der Säftehaushalt des Körpers eine komplexe
Angelegenheit ist, weshalb neben Xue noch eine Reihe weiterer Körperflüssigkeiten differenziert
werden. Man muss sich aber klar sein, dass es sich letztlich nur um eine von der Funktion
diktierte genauere Charakterisierung der Begriffe Qi und Xue handelt.