Die fünf Wandlungsphasen

Ein weiteres theoretisches Grundmuster der TCM bilden die fünf Wandlungsphasen,
die in westlicher Literatur oft als fünf Elemente erscheinen. Dies ruft aber falsche Asso-
ziationen hervor, denn es handelt sich hier um ein dynamisches oder, wenn man will,
ein kybernetisches Modell.

Die fünf Wandlungsphasen - Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser - sind voneinander
abhängig in Zyklen der Hervorbringung, der Steuerung und der Überwindung. Nur die
Überwindung ist von vornherein pathologisch, während die beiden andern Zyklen
physiologisch sind. Im Falle des Exzesses einer Phase aber kann jeder Zyklus pathologisch
werden. Dies zu begreifen ist sehr wichtig, denn jede der Wandlungsphasen hat Resonanzen
in allen Bereichen
. Zum Holz resonieren etwa der Wind, das Grüne, der Frühling, die
Geburt und frühe Jugend, die Leber, die Gallenblase, das Saure, etc. etc.

Bringt man diese Resonanzreihen nach dem Gesetz der fünf Phasen zueinander in Beziehung,
erhält man wiederum eine Reihe von klinisch höchst wichtigen Daten. Nicht nur für die Phyto-
therapie, wo die Geschmacksarten und das Temperaturverhalten eine besondere Rolle spielen,
sondern auch etwa in der Akupunktur, wo Punktgruppen, die den Wandlungsphasen zugeordnet
sind, existieren, haben die Wandlungsphasen ihre Bedeutung.