Die Funktionskreise und Leitbahnen

Rückgreifend auf die fünf Wandlungsphasen beschreibt die TCM fünf Funktionskreise, die
(etwas unglücklich, da missverständlich) mit den Namen der inneren Organe verbunden werden:
Lunge, Milz, Niere, Herz, Leber. Mit diesen Organen haben sie aber kaum etwas zu tun. Die TCM
meint damit funktionelle Einheiten, die die energetische Physiologie des Körpers ausmachen.

Gerade diese Vorstellung bereitet dem in westlichen Denkstrukturen Aufgewachsenen immer
wieder Probleme. Am Beispiel: Die Milz hat in der Chinesischen Medizin die Aufgabe der Transformation
und des Transportes. Deshalb wird sie behandelt, wenn die Aufschliessung der Nahrungsmittel nicht
ordnungsgemäss funktioniert. Der Magen als Yang-Anteil des Funktionskreises der Milz hat zwar in
der westlichen Medizin auch diese Aufgabe. Hier sind Parallelen zu sehen. Aber diese Scheidung von
Wichtigem und Unwichtigem ist auch im Bereich der Informationsaufnahme Aufgabe der Milz.
Wer also die Umwelteinflüsse aus Werbung, Medien etc. nicht mehr zu strukturieren vermag, ist
nach chinesischer Vorstellung am Funktionskreis der Milz erkrankt.

Zu jedem Funktionskreis gehört ein ganzes System von Leitbahnen, auf denen Öffnungen
liegen, über die der entsprechende Funktionskreis erreicht werden kann.

Diese Öffnungen sind es, die die Akupunktur verwendet. Bekannt sind unterdessen über tausend
Punkte, viele davon auch ausserhalb der Leitbahnen (Ohr!). Davon finden aber in der Praxis nur
etwa 200-250 regelmässig Anwendung.